Wie ich aus allerlei Postings und persönlicher Erfahrung entnehme, stellt die Darstellung des "Diebens" im Larp ein ziemliches Problem dar.

Logischerweise reagieren die meisten Spieler nicht besonders freundlich darauf, wenn man in ihren Privatsachen herumwühlt, es wird jede Menge nutzloses Zeug gediebt und die Hälfte geht anschließend verloren.

Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht, wie man das irgendwie besser lösen kann und wäre für Kritik und Anregungen sehr dankbar.

Die Probleme sind meiner Meinung nach folgende: Es sollten sich für Diebe optimalerweise eine Menge möglicher Ziele ergeben, ohne dass sperriger Kram wie Waffen und Rüstungen durch's Lager geschleppt werden müssen. Reiche Charaktere sollten auch lohnende Ziele abgeben. Ein geschulter Dieb sollte in der Lage sein, wertvolle Gegenstände zu erkennen und irgendwie zu verkaufen - Schließlich ist das übliche System mit einem Hehler vor Ort etwas unlogisch, denn wieso sollte der Langfinger seine Beute sofort und unter den Augen seiner Opfer verscherbeln?
Die Gegenstände, die gediebt werden, sollten unterschiedlich sein, der Einfachheit halber den Spielern gehören aber nicht bei Verlust oder bescädingung zu echten Problemen führen.

Das ist, was ich mir so als Arbeitshypothese vorgestellt habe, ein System, dass sich wohl am besten für Punktesysteme und Spielleitungem die eine Menge Intimegeld herausgeben eignet:

1.) Die Diebe:
Es wird eine neue Fertigkeit namens "Hehlerei", "Schätzen" oder ähnlichem eingeführt. Diese Fertigkeit ermöglicht es, je nach Rang, Diebesgut mit einem bestimmten Wert bei der SL gegen Spielgeld einzutauschen.

2.) Die Opfer:
Dies eignet sich ganz gut für Dragonsys, da es hier eine "Handel"-Fähigkeit gibt. Jeder Spieler bekommt abhängig von seinem Startgeld mehrere gelbe Klebepunkte mit Nummern drauf. Die Nummer gibt den Wert des Gegenstandes als Diebesgut an.
Der Spieler muss nun diese Punkte an verdeckter Stelle auf Dinge aus seinem Besitz kleben, wie Kelche, Amulette, Ringe, alchemistische Apparate und was er sonst noch so hat was von Wert sein könnte und einigermaßen handlich ist. Nur Gegenstände mit Punkt dürfen gediebt werden! Diese Gegenstände muss er immer im Intime-Bereich lassen, kann dort aber damit machen was er will. Gegenstände können verschenkt werden, in diesem Fall wird der Klebepunkt irgendwie markiert und das Ding kann am Ende des Cons vom neuen Besitzer gegen Geld getauscht und vom alten ausgelöst werden.
Eventuell fertigt er eine Liste mit seinen Gegenständen an, oder er schreibt auf den Klebepunkt seinen Namen oder sonst ein persönliches Erkennungszeichen.
Wenn ihm jetzt etwas entwendet wird, so kann er dieses Outtime für eine gewisse Summe am Ende des Cons wieder auslösen.
Als Alternative wäre es eventuell möglich, am Ende des Cons für behaltene Gegenstände Bonusgeld zu kassieren.

Die Vorteile sehe ich so:
Es findet kein sinnloses Geklaue von Essbesteck und Waffen mehr statt, wertvolle Gegenstände können auch Intime als Währungsersatz verwendet werden.
Sehr reiche SC's werden auch eher Ziel von Dieben, arme Schlucker bleiben verschont.
Nur Leute mit der entsprechenden Fertigkeit könne sich als Langfinger betätigen. Wenn ein Gegenstand ohne Punkt fehlt, ist er nicht gediebt sondern gestohlen oder verlegt worden.
Für Räuber lohnt es sich auch, Ketten, Ringe und sonstige Wertgegenstände zu rauben, die Räuber können mit der entsprechenden Fertigkeit echten Schmuck von "billigem Plunder" zu unterscheiden.

Als Nachteile sehe ich:
Der Aufwand ist nicht gerade klein.
Es wird eine größere Menge an zirkulierender Spielwährung benötigt.
Was machen Leute, die am Ende des Cons kein Geld mehr haben, um ihre Sachen auszulösen (Hier könnte die Belohnungsmethode besser sein als die Auslösemethode)?

Was denkt ihr?