T.S. schrieb:
> Den Antworten der üblichen Verdächtigen (Oschenheimer und
> Umgebung)

Interessanterweise gab es (wenn ich mich nicht irre) vor Deinem Beitrag nur exakt eine Meinungsäußerung eines Oschenheimers ;-)

> ist zu entnehmen daß sie durchaus an einer
> allgemeinen Steigerung des Larpniveaus interessiert sind (welch
> Überraschung), was sich ja auch an ihrem allgemeinen Spiel mehr
> als deutlich zeigt. (wobei sie mit anderen mitteln vorgehen)

Die Mittel sind meiner Meinung nach aber entscheidend. Kontrolle und Gängelung funktionieren nicht. Sie erzeugen eben nur die Trotzreaktion, die Du auch hier feststellen konntest. Du polarisierst, indem Du jeden, der bereit ist, Fallbezogen über die von Dir bemängelten Mißstände hinwegzusehen, in die selbe Ecke stellst, wie die eigentlichen "Problemfälle".

Ja: viele Oschenheimer haben Spaß an guter Ausstattung und treiben den finanziellen oder handwerklichen Aufwand, das umzusetzen. Oschenheim ist stilistisch mehr oder weniger an einer bestimmten historischen Epoche orientiert (wobei die mit einer Zeitspanne von knapp 150 Jahren für jeden Reenactor noch lächerlich diffus wäre). Und Oschenheim pflegt einen Spielstil, der möglicherweise das Charakterspiel eher fördert, als andere Stilrichtungen. Jedenfalls ist es der Stil, der uns zusagt.

Was wir aber nicht haben, sind die von Dir geforderten Kontrollmechanismen. Es gibt bei uns keine Gewandungskontrolle. Im Gegenteil, wir haben eher ein Problem mit der Selbstzensur von Leuten, die sich und ihrer Ausstattung zuwenig zutrauen. Viel zu oft müssen wir Leute, die zu uns passen würden, ermuntern, daß ihre Gewandung völlig ausreicht oder daß nicht jeder Reisende präzise im Stil des 25. Aprils 1536 (nachmittags) gekleidet sein muß ;-)

Wir machen unser Ding und gucken, wer mitmachen will. Das klappt auch. Die oben beschriebene, relativ enge Eingrenzung bei Hintergrund und Stil hat da sicherlich einen großen Einfluß. Bei 08/15-Anything-Goes-Fantasy-LARPs wird man möglicherweise vergebens auf ähnliche Selbstregulierung hoffen. Aber z.B. Euer Wikinger-Hintergrund könnte da ein Ansatzpunkt sein.
Aber sei gewarnt: es hat auch Nachteile. Oschenheim ist ohne Frage ein Nischenprodukt. Und letztlich ist ein LARP-Veranstalter immer auch wirtschaftlichen Aspekten unterworfen, für die jede Einschränkung der Zielgruppe nachteilig ist.

> PS: Gibts eigentlich Wikinger in Oschenheim? ;)

Nein. Und das ist gut so ;-)

Tschüß,
Ralf



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