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[Bericht]LoP 23 - Das Schweigen der Hämmer
geschrieben von: Hana
Datum: 2007-11-26 10:52

Conbericht LoP 23 – Das Schweigen der Hämmer
24.-25. November 07
Veranstaltungsort: Burg Husen, Dortmund
Veranstalter: LoP
Homepage: www.danglar.de

Experimentelles Verhör-Kerker-Psycho-Einladungscon mit 4 SCs, ~20 NSCs

Orga und Teilnehmer:
Da es ein Einladungscon war, wie zu erwarten unproblematisch.

Verpflegung:
Für die Gefangenen im Kerker gab es Brot und graubraun gefärbten Griesbrei-„Pampf“, für die NSCs im OT-Raum den ganzen Tag über Sandwiches, Obst, Käse und Ähnliches, nach Spielende für alle Suppe. Vielen Dank an die Küchenfee Raphaela!

Die Location:
Perfekt für diesen Con. Unten gibt es ein kleines Kellergewölbe mit Flur (perfekt als Kerker), oben ein schönes Kaminzimmer (perfekt für Verhöre). Der mit Polstermöbeln eingerichtete NSC-Raum mit Durchreiche zur Küche war ebenfalls eine feine Sache.
Normalerweise ist die regelmäßig befahrene Bahnstrecke direkt neben der Burg ein Störfaktor, hier war die Geräuschkulisse aber sogar erwünscht, s.u.

Ausstattung und Ambiente:
Rundum gelungen.
Alle Spielräume (Kerker, Vorraum, Verhörzimmer) wurden ausschließlich mit Kerzen beleuchtet, der Kerker war ziemlich dunkel und der Kerkerboden mit Stroh ausgestreut. Weil es in der Location zwischen dem Kerkerraum und dem Flur keine Tür gibt, wurde kurzerhand eine gebaut. In den Kellerräumen der Location stehen unheimlich ambientige rustikale Tische und Bänke, die auf dem Con z.T. für die Wachstube und z.T. für die Einrichtung des Verhörzimmers genutzt wurden, was ein unheimliches atmosphärisches Plus im Vergleich zu normalen Jugendherbergsmöbeln ergibt. Extra erwähnen möchte ich den riesigen geschmiedeten Schlüsselring mit unglaublich vielen alten Schlüsseln dran, von dem Ding war ich so hin und weg – das war DER Klischee-Kerkerschlüsselbund.
An NSC-Kostümen gab es Wappenröcke für die Wachen (keine Lappen, sondern gefüttert und in 3 Größen, jawohl), Bundhauben, 3teilige Inquisitorenkostüme, da u.a. ich den Kram genäht habe, enthalte ich mich da eines Urteils ;).
Ein weiterer Punkt, der eine unglaublich intensive Atmosphäre geschaffen hat: Die Geräuschkulisse vom Band, die von einem Nebenraum vom Kerker abgespielt wurden. Wassertropfen, Knirschen, zwischendurch Maschinengeräusche (der Landeshintergrund enthält Steampunk-Elemente, daher fügten sich die Geräusche der vorbeifahrenden Eisenbahn perfekt ein). Zu jeder vollen Stunde die Läuterung: Ein Gong, Choräle, prasselndes Feuer, Schreie.

Plot und Ablauf:
Einen Plot im eigentlichen Sinne gab es nicht, mehr eine Sammlung von Situationen.
Für die Spieler ging es IT nicht darum, zu entkommen (dass das unmöglich war, war klar), sondern darum, unter dem psychischen Druck nicht zu zerbrechen. Das Ziel der Inquisitoren war es, die Gefangenen so weit zu brechen, dass diese ihre Vergehen später ohne Zwang vor Zeugen zugeben.
Um die Diskrepanz zwischen IT- und OT-Erleben für die SCs so gering wie möglich zu halten, wurde körperliche Gewaltanwendung nur bei den Mitgefangenen dargestellt und bei den SCs komplett darauf verzichtet.
Im Kerker herrschte zum Teil reger Verkehr, um die „speziellen Gefangenen“ mürbe zu machen – neue Gefangene kamen hinzu, zum Teil übel zugerichtet, zum Teil resigniert, halb durchgedreht, weinend, panisch o.ä. ... und wurden wieder herausgeholt, manche zur Verlegung in andere Zellen, manche pünktlich zur vollen Stunde.
Vor der Kerkertür lag die Wachstube, wo die Wachen Listen über die Gefangenen führten, sich mit Karten und Würfeln die Zeit vertrieben, vor den Inquisitoren buckelten, plauderten ... (vor allem, um eine weitere Geräuschkulisse für den Kerker zu haben), von Zeit zu Zeit die Zelle kontrollierten (und auch mal unprovozierte Gewalt anwendeten) und Gefangene brachten und abholten.
Abwechselnd wurden die Gefangenen zum Verhör abgeholt, zurückgebracht, zwischendurch in einen Isolationsraum (wo man Stimmen hörte) gesperrt.
Zum Schluss erfolgte das Verhör vor Zeugen, anschließend wurden die vier „speziellen Gefangenen“ nach draußen gebracht und – zu deren Erstaunen – freigelassen.

Fazit:
Ein sehr besonderer Con mit einer unglaublich dichten Atmosphäre. Ich habe keine OT-Blasen in Kerker und Wachstube erlebt, auch wenn gerade wenig passierte. Ich habe als NSC noch nie soviel Rollenspiel gehabt – er war ein Experiment, was rundum gelungen ist; ich beneide diejenigen, die das Privileg hatten, als Spieler da sein zu dürfen. Von allen Cons, auf denen ich als NSC war, hat mir dieses definitiv am besten gefallen.

mfg
Annkathrin Jannek



Thema geschrieben von Datum/Zeit
[Bericht]LoP 23 - Das Schweigen der Hämmer Hana 2007-11-26 10:52
Re: [Bericht]LoP 23 - Das Schweigen der Hämmer Siegesmund Schoeffe 2007-11-26 11:15
Re: [Bericht]LoP 23 - Das Schweigen der Hämmer Koij 2007-11-26 14:06
Re: [Bericht]LoP 23 - Das Schweigen der Hämmer Koij 2007-11-26 16:21


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